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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 194

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
194 gemacht (1466 2. Thorner Friede); Schleswig-Holstein kam an Dnemark, jedoch unter der ausdrcklichen Bedingung, da beide Ln-der nie getrennt werden sollten, Mailand wurde durch den schlauen Sldnerfhrer Franz Sforza von neuem dem Reiche entrissen. Eroberung von tzonstantinopet. Im Jahre 1453 eroberten die Trken Constantinopel und machten dem ostrmischen Reiche ein Ende. Alles verwstend drangen sie weiter nach Westen bor. Zu ihrer Abwehr wurden wohl Reichstage der Reichstage gehalten, aber weiter geschah nichts, obgleich auch der Papst zu einem Kreuzzuge aufforderte. Der alte Landhandel mit dem Orient war durch den Fall von Constan-tinopel gesperrt, und da die Handelsstdte im sdlichen Europa und Deutsch-land zurck gingen, wurde das Bestreben wach, eine Verbindung zu Wasser, einen Seeweg, mit Indien zu gewinnen. 3. Karl der Khne, Herzog von Burgund. (14671477.) Karl der Khne, ein tapferer und geistig hochbegabter Fürst, war Herzog von der Frei grasschast Burgund (Franche Comte), Flan-dern und Brabant; zu Brgge, spter zu Brssel hielt er einen gln-zenden Hof. In feinen Lndern herrschte Wohlstand; Handel und Gewerbe Blhten. Mit seiner kniglichen Macht wnschte er den knig-lichen Titel zu vereinigen. Er wandte sich deshalb an den Kaiser, der seinen Wunsch zu erfllen versprach, wenn Karls Tochter Maria feinem Sohne Maximilian die Hand reiche. Karl war hiermit einverstanden; da er aber vor der Verlobung seiner Tochter die Verleihung des knig-lichen Titels beanspruchte, und auch der König Ludwig Xi. von Frankreich sich in die Angelegenheit mischte, zerschlugen sich die Verhandlungen. Inzwischen versuchte Karl fein Land zu vergrern, um ein Reich zu grnden, das sich in der Mitte zwischen Frankreich und Deutschland von den Alpen bis zur Nordsee ausdehnen sollte. Den Herzog von Lothringen vertrieb er und nahm sein Land in Besitz; dann wandte er sich gegen die Schweizer, doch bei Gr an so n verlor er das Gut, bei Murten den Mut und bei Nancy das Blut". Nach Karls Tode vermhlte sich Maximilian mit Maria von Burgund, infolgedessen Burgund und die Niederlande an Osterreich fielen. Die neuen Eroberungen waren zwar fr die Ver-grernng der Hausmacht und fr die Hebung des Ansehens der Habs-burger von groer Bedeutung; sie bildeten aber auch den Grund spterer langwieriger Streitigkeiten zwischen der franzsischen und habsburgischeu Macht. 4< Friedrichs Iii. Ende. Im Alter von 78 Jahren starb Kaiser Friedrich zu Linz a. d. Donau; sein Grab befindet sich im Stephans-dorne zu Wien. Er ist der letzte Herrscher Deutschlands gewesen, der in

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 375

1861 - Münster : Coppenrath
375 erhalten, dennoch nicht verzweifelte an der Sache Europas, unausgesetzt gerüstet und auch eine allgemeine Landwehr er- richtet, wohl fühlend, daß das stehende Heer allein einen Staat nicht schützen könne. Der letzte deutsche Kaiser wich nicht und wankte nicht. Während die kleineren Staaten willenlos Napoleon's Siegeswagen folgten, während Preußen erdrückt, und Rußland mit dem Welteroberer im Bunde war; da erhob sich noch einmal der hochherzige Kaiser Franz, um allein zu bestehen den Riesenkampf, und das ganze Land war voll aufopfernder Begeisterung. Napoleon's Heere waren gerade jetzt größtentheils in Spanien beschäftigt; um so eifriger aber rüsteten die mit ihm verbündeten Fürsten, besonders die deut- schen, gegen Oesterreich. Um dem feindlichen Angriffe zuvor- zukommen, brach Erzherzog Karl in Bayern ein, Erzherzog Johann in Italien, Erzherzog Ferdinand in Warschau. Die Welt erstaunte, als sie die furchtbaren Heerscharen des so ge- schwächten Oesterreich erblickte. Allein die Stunde der Erlö- sung hatte noch nicht geschlagen. Zwar eroberte der ritter- liche Erzherzog Karl im raschen Siegeszuge München, eroberte Regensburg; da aber kam Napoleon selbst mit Sturmesge- walt aus Spanien herbeigeeilt, und hemmte größtentheils mit den Truppen der ihm verbündeten deutschen Fürsten den Sie- geszug. Kurz, aber blutig war jetzt die Entscheidung. Fünf Tage hintereinander, vom 19. bis 23. April 1809 wurde schrecklich gekämpft bei Abensberg, bei Landshut, bei Eck- mühl, bei Regensburg, und endlich Karl über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt. Schon am 13. Mai hielt Napoleon zum zweiten Male als Sieger seinen Einzug in Wien. So- gleich erließ er von hieraus einen Aufruf an die Ungarn, wie früher an die Polen, sich loszureißen von der österreichischen Herrschaft und auf einem Reichstage aus eigener Mitte einen König zu wählen. Aber zu seiner Beschämung verwarf diese hochherzige Nation den unedelen Antrag und rüstete sich kräf- tig für Oesterreich. Kurz nach den Franzosen war auf dem anderen Ufer der Donau auch Karl vor Wien angekommen.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 223

1861 - Münster : Coppenrath
223 keiner Einigung. Eine Partei wollte ihren entthronten König Stanislaus Lescinsky, für welchen sich besonders sein Schwiegersohn, der König Ludwig Xv. von Frankreich, ver- wandte, wieder auf den Thron erheben; die andere dagegen war für den Sohn des verstorbenen Königes, für den Kur- fürsten von Sachsen, August 111. Für ihn nahmen auch Ruß- land und der Kaiser Partei. Stanislaus ward durch ein russisch-sächsisches Heer vertrieben, und August 111. erhielt den Thron. Da aber griff Ludwig Xv. und die ihm verwandten Könige von Spanien und Sardinien für die Wiedereinsetzung des Stanislaus zu den Waffen. Und so wurde denn der Kaiser sowohl am Rhein, wo der alte Prinz Eugen zum Schutze aufgestellt war, als vorzüglich in Italien angegriffen, wo der spanische Prinz Don Carlos sogleich Neapel wegnahm. Nach langen Unterhandlungen kam der Friede zu Wien, 1738, zu Stande. In diesem wurde zwar August als König von Polen anerkannt; dagegen trat aber der Kaiser, um die Anerkennung der pragmatischen Sanction zu erlangen, nicht nur die Herzogthümcr Lothringen und Bar an Stanislaus, und im Todesfälle desselben an Frankreich ab, sondern überließ auch Neapel und Sicilien dem spanischen Prinzen Don Carlos gegen Abtretung von Parma und Piacenza. Sein Schwieger- sohn Franz Stephan erhielt zur Entschädigung für Lothringen das durch Aussterben des Hauses Medici (1737) damals er- ledigte Großherzogthum Toscana. Neuer Krieg mit den Türken; Friede zu Delgrad (1739). — Um sich für solche Verluste jetzt im Osten zu entschädigen, folgte Karl der Einladung der Kaiserin Anna von Rußland zu einem Bündnisse gegen die Türken, von denen sie Asow zurückerobern wollte. Dieses gelang ihr auch. Desto unglück- licher aber war Kaiser Karl. Sein großer Führer, der Prinz Eugen, dieser treue Schutzwächter von Deutschlands Ehre und Grenzen gegen Westen und Osten, war 1736 gestorben, und die anfänglichen Siege der Oesterreicher wurden jetzt durch

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 196

1871 - Münster : Coppenrath
— 196 — Abtretung von Parma und Piacenza. Sein Schwiegersohn Franz Stephan erhielt zur Entschädigung für Lothringen das durch Aussterben des Hauses Medici (1737) damals erledigte Großherzogthum Toscana. Neuer Krieg mit den Türken; Friede zu Belgrad (1739). — Um sich für solche Verluste jetzt im Osten zu entschädigen, folgte Karl der Einladung der Kaiserin Anna von Rußland zu einem Bündnisse gegen die Türken, von denen sie Asow zurückerobern wollte. Dieses gelang ihr auch. Desto unglücklicher aber war Kaiser Karl. Sein großer Führer, der Prinz Eugen, dieser treue Schutzwächter von Deutschlands Ehre und Grenzen gegen Westen und Osten, war 1736 gestorben, und die anfänglichen Siege der Oesterreicher wurden jetzt durch stets neue Verluste vereitelt. Schon zogen die Türken drohend vor Belgrad; da schloß hier der österreichische Gesandte, Graf Neipperg, einen für seinen Kaiser höchst ungünstigen Frieden ab. Oesterreich verlor seinen Antheil von Serbien und der Walachei sammt Belgrad; nur das Banat behielt es. Die Donau und Sau waren demnach die Grenzen der österreichischen Besitzungen im Osten. Karl Vi. starb schon im nächsten Jahre (1740) nach diesem traurigen Frieden. Mit ihm erlosch der habsburgische Manns' stamm, welcher 458 Jahre hindurch in Oesterreich geherrscht hatte. Er hinterließ zwei Töchter, Maria Theresia, Gemahlin des Großherzogs Franz von Toscana aus dem Hause Lothringen, und Stammmutter des jetzigen habsburgisch-lothringischen Hauses Oesterreich, und Maria Anna, welche 1744 an den Bruder des Großherzoges, den Herzog Karl von Lothringen, vermählt wurde und noch in demselben Jahre starb. Der verhängnißvolle Tod jenes letzten Habsburgers, Karl Vi., führte nun den öste^ reichif chett Erb folgekrieg herbei, obschon der edele Kaiser sein ganzes Leben daran gewendet hatte, den Ausbruch desselben zu verhindern. Aus diesen Krieg werden wir in der Folge kommen-Zuvor wollen wir uns zur Geschichte zweier nordischen Reiche,

5. Die neuere Zeit - S. 41

1882 - Leipzig : Baedeker
Geographische bersicht von Europa um 1650. . 12. 41 Arabien, 4) zwei Kriege mit Persien, welche mit der Eroberung Georgiens endeten, 5) die Eroberung von Tripolis. Nach solchen Kriegsthaten erstreckte sich Solimans Reich von Algier und dem adriatischen Meere bis jenfeit des Tigris, von den Karpathen, dem Dniestr und der Mudung des Don bis zum sdlichen gypten und Arabien. Nicht minder groß war seine Thtigkeit in den Geschften des Friedens: Ordnung und Sicherheit wurden tu dem weiten Reiche hergestellt, das gnzlich gesunkene Ausehen der Gerichtshfe durch neue Gesetze gehoben, die Kriegszucht verbessert, Kunst und Wissenschaft gefrdert. Solimans Nachfolger zogen sich von der Anfhrung der Heere, von der Leitnng des Staatsgeschfte zurck und wurden bald abhngig von den Janitscharen" (d. h. der neuen Truppe, seit 1363). Da die Sultane zugleich die Annahme europischer Kultur ver-schmhten, geriet das aus allzu ungleichartigen Teilen zusammeuge-setzte Reich in Verfall, der hauptschlich nur durch die Zwietracht der abendlndischen Christenheit aufgehalten wurde. Selim Ii. eroberte noch Cypern (1571) und behielt es ungeachtet der Niederlage bei Lepanto im I. 1571 (f. S. 32). Zweiter Zeitraum. Vom westflischen Frieden bis zur franzsischen Revolution, 16481789. . 12. Geographische bersicht von Europa um die Mitte des 17. Jahrhunderts. 1) Portugal war nach 60jhriger Abhngigkeit von Spanien (15811640) wieder ein selbstndiges Reich geworden. 2) Spanien besa in Europa als Nebenlnder: Neapel und Sizilien, Sardinien, Mailand, Belgien und (bis 1678) die Franche-Comte. 3) Frankreich hatte im westflischen Frieden die Abtretung von Metz, Toul, Verduu, ferner die sterreichischen Besitzungen im Elsa, den Sundgau und die Stadt Breisach erlangt. 4) Grobritannien und Irland bildeten (seit 1603) einen Staat.

6. Das Mittelalter - S. 56

1879 - Leipzig : Baedeker
56 England unter dnischer Herrschaft. . 22. Flchtling in den Wldern Somerset's unter vielfachen Dranqsalen zubringen, schlug aber dann mit den Getreuen dreier Gaue die Danen. Ihr König Guthorm nahm das Christenthum und den Namen Aethelstan an und erhielt Ostanglien sowie das nrdliche Mercia unter Alsred's Oberherrschaft zur Niederlassung. Die Zeit des Friedens benutzte Alfred zur Wiederherstellung und Be-festtgimg der zerstrten Städte (auch Londons) und Burgen, zur Verbserung der Gerichtsbarkeit, des kirchlichen Lebens und des Unterrichts. Diese friedlichen Bestrebungen des Knigs wurden unterbrochen durch abermalige Landungen dnischer Schaaren und durch Aufstnde der Dnen in England, als ihr König Aethelstan gestorben war. Nachdem nmlich die Normannen vom frnkischen Könige Arnulf bei Lwen geschlagen worden (f. S. 41) und im nrdlichen Frankreich durch ihre Verwstungen eine allgemeine Hnngersnoth entstanden war, landeten sie in England. Drei ">ahre lang (894896) bestand Alfred den Kampf mit den von allen Zeiten eindringenden Feinden. Nachdem er ihn siegreich beendet hatte, erbaute er zur Beschtzung der Kste eine Flotte, die mit see-funotgeit Frisen bemannt, in den nchsten Jahren die englischen Ksten mit Erfolg schtzte. Ju der zweiten Hlfte des 10. Jhdrts. richtete sich der Haupt-strm der Dnen immer mehr gegen die englischen Ksten, wo ihre Schiffe bessere Landungspltze als auf dem Continent fanden. An die Stelle des Widerstandes der Englnder trat bald ein Tribut, das sog. Danegeld, der so drckend wurde, da König Ethelred der Unberathene" sein Volk fr immer von den Dnen zu befreien beschlo und an einem Tage (13. Nov. 1002) alle in seinem Reiche angesessenen Dnen ermorden lie. Doch nun trieb nicht blo Hab-sucht, sondern auch Rachbegierde zahlreiche Schaaren nach England, welches von dem dnischen Könige Sven und dessen Sohne und Nachfolger Knut gnzlich unterworfen wurde. 2) Alleinherrschaft der Dnen in England, 10161042. Knut (10161035) vereinigte als 18jhriger Jngling die dnische und die englische Krone, wozu spter noch Norwegen und die Mark Schleswig (s. S. 49) kamen. Durch ihn erfuhr der Norden einen gnzlichen Umschwung: die letzten Reste des Heiden-thums unter den Dnen wurden vernichtet. Auch den Englndern erschien die Fremdherrschaft bald nicht mehr drckend: verstndige Gesetze ordneten den Zustand des Landes, und mit der Ordnung

7. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 75

1848 - Berlin : Duncker und Humblot
(Suropa nad) der 23ölfettt)attbetuttg. 75 ftanb, ba fte alle (mit Ausnahme bes angelfdchfifchen) fd)on in den erjien ^af)c{)unbecten entroeber oernid)tet ober dem großen franken; reiche etnüerleibt würden. 1) Das an der Norbküße oon 2ffrtfa 429 gegiftete Söanbalen; reich würde 534 burd) Sselifar, den gelbhertn gtied)i|d)en Kaifers Sujiintan, jerffort. 2) Sie im norbwejfticfyen Spanien feit 409 wofjnenben Sueoen unterlagen 585 den Sbefigoti)cn, beren 415 gegrünbetes Neid) bas ganje .übrige Spanien und bas fübwefiltche ©allien umfaßte, und 711 burd) die Araber jerflort würde. 3) Sm norblidßen gtankreid) und am Niebetrbein beffanb feit etwa 410 bas Neid) der Franken, im fübofhid)en $ranf= reich bas der 23 utgunbet (Nibelungen), welche 534 den Franken unterworfen würden. 4) Sie in Ssritannien 449 gestiftete angelfdchfifche Jpeptarc^ie würde 827 ju einem Königreiche oereinigt. 5) Sie Alemannen im fübweftlid>en Seutfd)lanb würden 496, die Sl)üringet 530, die Ssojoaren ober S5aiern 788 und die Sad)fen 803 oon den gtanfen unterworfen. 6) Sie £>ftgotf)en wohnten bis 489 in Ungarn, und jogen dann nach Italien, wo fte bas Neid) Sboakers jerftorten und bis 554 h^rrfchten. 7) Sie ßongobarben ¿ogen, nachbem fte die ©epiben in Un; garn unterworfen, 568 nach Stellten, und würden 774 oon den Franken beftegt. 8) Sn das öjhiche Europa bis juc ©ibe, Saale, dem S36f)met; walb und den 2ilpen brangen f l a t» i f d) e, in Sacien f i n n i f cf) e und tatarifdje Ssolket (2fwaren und Bulgaren) ein. 9) Sas oftromifche ober grtechtfd)e Kaiferthum umfaßte außer der dpdmus sdpalbinfet ganj Klein stiften, Speien, spaldjiina, Tiegppten und die oftlid)en Snfeln bes Snittelmeers, unter Suftinian auch Norb = 2ifrtka und Stalien. §. 51. Sic ©ermatten auf römifchem Sboben. Obgleich die Seutfchen in den eroberten Sdnbetn nur langfam in die romifche Kultur eingingen, inbem fte die ©efdjdfte des grie= bens «erachteten und der größeren Unabhängigkeit wegen gewöhnlich auf einzelnen £ofen lebten, fo würden fte bod) fchneli mit den ftnn= liehen ©enüjjen der oon ihnen beftegten Volker bekannt, und hat=

8. Die Geschichte der Deutschen - S. 101

1824 - Herborn : Krieger
101 I baffe. Er suchte nämlich den Cwilis^und die Bataver, und die Bataver und die Teutschen zu trennen Es gelang. Civilis fand sich ge- „öchigt, mir den Römern Frieden zu schließen und die Ni-derreutschen ihrem Schicksal zu über, lassen. Der fernere Verlauf der Dinge liegr im Dunkeln; die Velleda sah man später als Ge- fangene in Rom. $. 15. Fernere Kriege der Teurschen und R ö/ mer bis ums Jahr 200. Nach dem batavlschen Kriege zeigen die tcuk, schon Völkerschaften im Innern mehr Einheit und Haltung, und treten ebenso nach Außen hin in schrofferem Gegensatz auf. Daß diese Einheit nur nach und nach heroortritt, davon ist der Grund darinn zu suchen, daß sie fast Alle, wie im Vorhergehenden gezeigt wurde, ver- schiedenartige Elemente theils anszuscheiden, theils in den mannigfaltigen Reibungen zu ver- einigen harren, keineswegs aber, wie gewöhn- lich geschieht, in der Furcht vor den Römern, von denen sie jetzo weniger zu besorgen harren, als jemals. Zwar unternahm D o m i l i a n (im Jahr 85, nach A. 65. ) einen Zug gegen die Chat- ten, und feierte einen Triumph über die Teut- schen, scheint aber, obwol der König der Che- rusker Chariomer zu ihm stand, sowenig aus- gertchtet zu haben, daß er in Gallien Sklaven Aufkäufen ließ, die bet seinem Triumph für ge- fangene Teucsche galten. Kräftiger waltete allerdings der Kaiser Tra- zan (-j- 117) in Teutschland, ohne jedoch in den Vvlkerverbätrnissen desselben etwas zu än- dern. Er besetzte die Länder zwischen der Donau

9. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 59

1872 - Berlin : Wohlgemuth
59 durch sie in den Stand gesetzt wurde, sich die Krim (1783) anzueignen. Schon damals hatte sie, untersttzt von ihrem Gnstlinge Potemkin, den Plan entworfen, auf den Trmmern des osmani-schen Reiches ein griechisches, von Rußland abhngiges Kaiserthum zu grnden, doch nahm sie denselben erst wieder auf, als sie auf einer Reise nach Taurieu mit dem Kaiser Joseph Ii. zusammen kam und sich seines Einverstndnisses versicherte. Die nchste Folge hiervon war ein abermaliger Krieg zwischen Rußland und Oesterreich mit der Pforte (1787 1792). Die Trken erlitten nicht nur eine Nie-derlage nach der andern, so bei Oczakow (1788), Fokschani und Martinestin (1789, den 1. August und 22. Septbr.), sondern sahen auch eine Festung nach der andern in die Hnde ihrer Gegner fallen. Sckon war Katharina nahe daran, ihren Plan zu verwirklichen, als Joseph Ii. starb und sein Nachfolger, der Kaiser Leopold Ii., wegen Erschpfung seiner Staaten den Frieden zu Szistowe (1791) mit der Pforte abschlo, in welchem diese Alt-Orsowa abtrat So stand Katharina Ii. nur noch allein den Trken gegenber, doch wurde auch sie durch eiuen Einfall der Schweden in Finnland genthigt, diesen Kampf zu beenden. Im Frieden zu Jassy (1792) begngte sie sich damit, den D niest er als die Grenze des russischen Reiches bestimmt zu sehen. Der Krieg mit Schweden war fr beide Theile ohne Erfolg; aber in der bald darauf erfolgenden zweiten (1793) und dritten Theiluug Polens (1795), durch welche dieser Staat gnzlich vernichtet wurde, vereinigte sie alles Land stlich vom Niemen und der Weichsel mit Rußland. Sie starb am 16. November 1796, worauf ihr Sohn Paul I. den russischen Thron bestieg. Geschichte des brandettburgilch-prenischen Staates. Longobarden, Scmnonen, -Slavcit, Als ursprnglicher Bestandtheil des jetzigen Knigreichs Preußen ist das Land zwischen der Elbe und Oder anzusehen, wo in den ltesten Zeiten die zu dem germanischen Stamme der Sueveu ge-hrenden Vlkerschaften der Langobarden und Semnonen ihre Wohnsitze aufgeschlagen hatten. _ In der Mitte des sechsten Jahrhnn-derts hatten die Longobarden ihre Wohositze in Pannonien ansge-schlagen, von wo aus sie unter ihrem Könige Alboin, nach der Zerstrung des Gepidenreichs, in Italien einwanderten und den nach ihnen benannten Theil sich unterwarfen. Ju die von ihnen verlassenen Wohnsitze wanderten andere Vlkerschaften ein, die man mit dem allgemeinen Namen der Slaveu bezeichnet. Sie theilten sich in die Wenden und eigentlichen Sla-vett, und besetzten alle Lnder von der Elbe bis zu den Grenzen Asiens. Von ihnen wohnten die Wenden im nordstlichen Deutsch-

10. Teil 2 - S. 54

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
54 I. ckuropa. dem Halbjahrtausend römischer Herrschaft (feit Cäsar) wurden diese Kelten romanisiert, sodass jetzt die keltische Sprache kaum noch von 1 Mill. in der m. Bretagne (den Bretonen) geredet wird.^ Vom 5. Jahr- hundert ab eroberten deutsche Völker das Land, welches zuletzt ganz den Franken anheimfiel. Um 800 mit Deutschland vereinigt als West- halste des Reiches Karls d. Gr., trennte es sich bald wieder aus dieser Gemeinschaft mit dem O. und wurde dann von einem zur Königs- würde gelangten Adelsgeschlecht der Seinegegend um Paris beherrscht, deshalb wie letztere Francia oder la France [frangfj] genannt; hieraus bezieht sich auch unser Ausdruck Frankreich, nicht aber aus die Blut- Mischung der Franzosen d. h. romanisierten Kelten mit deutschen Franken, obwohl diese im No. nicht unterblieben ist. In der zweiten Halste des Mittelalters wurde Frankreich durch die Eroberungskriege der englischen» Könige im Fortschritt gehemmt, denen für längere Zeit die reichen« Ebenen des N. und W. gehörten (Rest dieser Herrschaft ist der noch gegenwärtige Zubehör der normannischen Inseln zu England). Dann aber erhob sich Frankreich zu großer Macht: seine Könige schufen feine straffe staatliche Einheit, wofür das Land durch seine sast ganz zu-» sammenhängenden Ebenen und seine nach allen Seiten gleich verteilten, den Binnenverkehr aller Landesteile untereinander fördernden Flüsse sehr geschickt war. Ludwig Xiv. rückte (um 1700) Frankreichs Grenze über die flandrische Grenzhöhe und bis an das elsassische Rheinuser vor; die noch viel weiter in deutsche Gebiete eingreifenden Eroberungen Napoleons I. (um 1800) hatten jedoch keinen Bestand. Der außer- europäische Besitz wurde hauptsächlich erst in diesem Jahrhundert er- worben: Alschier, französisches Senegambien, Gabun-Kolonie, Reunion, Annam und Cochinchina, Neu-Kaledonien, Gesellschafts- und Paumotu- Inseln, Schutzhoheit über Tunis, Madagaskar, französisches Guayana und einige der kleinen Antillen. Seit dem Sturz des zweiten Kaiser- reichs (1870) ist Frankreich eine Republik mit einem Präsidenten an der Spitze und wird eingeteilt in 86 Verwaltungsbezirke (Departements [departemangs]), von denen eins der größten, aber zugleich auch eins der volkärmsten das italienisch redende Korsika bildet. Die Franzosen sind nächst den Südeuropäern die am längsten kultivierte Nation Europas. Sie haben für Wissenschaft und Kunst Großes geleistet, nächst den Deutscheu und Engländern das meiste. Sie sind formgewandt in Sprache und Benehmen wie im Kunstgewerbe, zu- verlässig in Handel und Wandel, sparsam und fleißig, huldigen aber nur« zu gern dem äußereu Schein. Sie haben die Hälste ihres Landes in Ackerland umgewandelt (wie kaum ein anderes Volk Europas), leider jedoch den Waldbestand unvorsichtig vermindert; infolgedessen spült der Regen 1 Der Name der Bretagne ist abgeleitet von der lat. Bezeichnung des Landes Biitannia minor (Klein-Britannien); diesen Namen empfing es, seitdem im 5. Jahr- hundert die Kelten Britannien vor ihren angelsächsischen Bedrängern (S. 46, oben) hier Zuflucht fanden.
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